Am 10.10.2014 war es soweit. Das Nachtitur :-)

↓↓↓↓Anzeigen ↓↓↓↓

Sind sie interessiert an einem Job als Arzt?

Dann sind sie hier genau richtig!

Das Krankenhaus-Nordwest in Sledwaya hat mehrere Stellen frei!

Bewerben sie sich jetzt!

 

Vorraussetzungen:

1. Unleserliche Handschrift

2. Kenntnis im lateinische Wörter nuscheln

3. Erfahrungen im besorgte Blicke tauschen

Lesestunde...

...kann nicht oft genug sein.

Bitte Kaminfeuer Kaminfeuer lassen! Das Zündeln gar nicht erst anfangen!

Wenn schon mal Lesestunde ist, dann sollte sie auf jeden Fall an einem Ort sein, der gemütlich ist. Wo würden wir denn hinkommen, wenn man sich an einem Platz ausruht, an dem es kalt und zugig ist. Genau aus diesem Grund habe ich auch das wunderschöne Kaminfeuer zu Eurer Linken angefacht!

ein Tipp an euch: Für die richtig guten Geschichten geht es hier lang. Ich habe auch eine von denen geschrieben :-)

 

Siehst du das kleine Dimensionsloch? Da geht´s zur Bücherburg!

Oh, da ist ja eine kleine Geschichte von mir!

Das Finsterberggewitter

Mir war langweilig. Sehr langweilig. Den ganzen Tag schon hockte ich in der Raucherecke, in der außer mir nur Bimmel war. Wir führten ein todlangweiliges Gespräch, dass ich jetzt gar nicht erst wiedergeben möchte, denn der Inhalt dieser Unterhaltung war so sinnlos und überflüssig. Er tut zudem auch überhaupt nichts zur Sache in dieser Geschichte. Unter dem Vorwand in die Ruhmeshalle zu gehen, und zu gucken, ob ich schon das Nachtitur oder einen anderen akademischen Titel bekommen habe, lasse ich die Berghutze allein. Ich ging natürlich nicht in die Ruhmeshalle, meine Hausaufgaben wurden wahrscheinlich nicht mal kontrolliert! Ich schleppe mich also in meinen Wohnstollen, bzw. versuche mich in meinen Wohnstollen zu schleppen, denn ich rutschte aus. „Verzeihung, Sushi“ Silenzio schien irgendwie aufgeregt. „Schon gut“ Ich reibe mir den Unterarm, auf den ich (Ziemlich schmerzhaft) gelandet bin. „Das nächste mal schwappst du hier etwas weniger stürmisch herum, in Ordnung Zio?“ „Ja ja, werde ich machen...“ „Was ist mit dir eigentlich los?“ wagte ich zu fragen. „Ein Finsterberggewitter!“sagt Silenzio aufgeregt, und schickte sich an weiter zu gehen (Sofern Tratschwellen gehen können). „Wissen die anderen davon?“ Doch die Welle war schon um die nächste Biegung verschwunden. Die Dunkelkammer war fast leer, als ich meinen Zettel dort aufhing, nur der biertrinkende Minus und Quas saßen da. „Finsterberggewitter in Aussicht?“ las Quas laut meinen Aushang vor. „Wann?“ „Ich glaube in ein paar Minuten, vielleicht eine halbe Stunde“ „Wenn das so ist....“ Minus kletterte von seinem Schemel „Dann muss ich in meinen Wohnstollen!“ Nicht ohne Quas noch einmal zu zuzwinkern, stelzte er auf seinen Holzbeinchen mitsamt seines Bieres raus. „Ich muss jetzt auch gehen, manchmal ist es echt gefährlich, wenn man zu spät seinen Stollen versperrt“ meinte ich zu Quas „Wolpertinger können schließlich nicht schwimmen“ „Du hast recht“ seufzte sie. Ich griff noch kurz hinter den leer stehenden Tresen, und griff mir ein paar Flaschen Dampfbier. Finsterberggewitter konnten Tage dauern, da braucht man genügend Verpflegung. Der Blick aus meinem Fenster genügte, um festzustellen, dass der Regen nicht mehr lange zu bändigen war, bald würde es anfangen zu regnen. Heftiger Wind ließ die Scheiben erzittern, und der blaue Himmel war einer schwarzen Wand gewichen. Ich nahm mir den Keil, der mir gegenüber an der Stollenwand lehnte, und verbarrikadierte die Instabile Tür. Er musste gut sitzen, denn der Druck vom Wasser durfte die Tür auf keinen Fall aufsprengen, denn sonst war ich verloren. BOOOONNNNGGGGGGGG!!!!! Es hatte angefangen, gerade rechtzeitig hatte ich meinen Stolleneingang versiegelt. BOOONNNGGGBOOONNNGGGBOOONNNGGGBOOONNNGGG!

Die ersten Blitze durchzuckten die Finsternis draußen. Die Sicht aus meinem Fenster war Atemberaubend. Doch ich musste aufpassen, wenn das Fenster durch diese monströsem Regentropfen zu Bruch geht, dann gute Nacht!

BONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONG Plötzlich klopfte jemand an die Tür. Ich wirbelte herum, und sah die den Eingang an. Ist der von allen guten Geistern verlassen? Wer geht während eines Finsterberggewitter vor die Tür? Das konnte nicht sein! Ich trat den Keil aus der Tür, und öffnete. Draußen stand U03. „Sushi, Nigel ist nicht in seinem Stollen, er ist noch immer im Lehrsaal, und wenn ihm niemand hilft, ist er verloren!“ „Und jetzt?“ fragte ich sie. „Wir müssen Nigel natürlich retten!“ Für eine Schlechte Idee war dieser Einfall gar nicht mal so doof. „Du meinst ich soll ihn retten, und nicht wir“ warf ich ein, denn jetzt verstand ich sie. Nigel sollte gerettet werden, aber U03 war sich mal wieder zu fein dafür. „Äh ja, du musst dich aber beeilen, es dauert nicht mehr lange, dann werden die Stollen durchflutet!“ Mit diesen Worten schob mich U03 raus auf den Gang. “Viel Glück!“ „Aber Ich kann nicht schwimmen!“ protestierte ich. Ich hatte echt keine Lust alleine in den Gängen von den Finsterbergen herumzulaufen, während ein Gewitter wütete. „Ich kann es genauso wenig, also, ich warte hier auf dich!“ Was blieb mir anders übrig? Ich war keine von diesen gefühllosen Haifischmaden, die jede Daseinsform kaltblütig ausliefern würden, nur damit sie etwas Geld verdienen. Also spurtete ich los. BONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGB ONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONG Nigel war aufgesprungen. Völlig vertieft in seine Hausaufgaben hatte er nicht bemerkt, dass es draußen immer dunkler wurde. Als jedoch die ersten Regentropfen angefangen hatten die Finsterberge zu bearbeiten, wurde ihm klar, dass es zur Flucht schon fast zu spät war. Hausaufgaben, was für eine sinnlose Tätigkeit. Wegen ihr würde Nigel vielleicht- Nein, das konnte nicht passierten, das wäre unmöglich. Irgendjemand würde sein fehlen bemerken. Oder nicht? Alle Nachtschüler hatten sich wahrscheinlich schon in ihren Stollen verkrochen, und konnten gar nicht sehen, dass er nicht da war. Aber vielleicht in der Bücherburg. Vielleicht vermisste sie dort einer? Etwas Regenwasser kam die Treppe herab getropft, vermengte sich mit noch mehr Wasser. Ein kleiner Bach bildete sich, der in den Lehrsaal floss. Nigel wusste, dass er keine Chance haben würde. Viele alten Aufzeichnungen in der Bibliothek erzählten von dieser aussichtslosen Situation. Bald stand Nigel knöcheltief in der Nässe. Langsam wurde ein Bücherregel angehoben, und fiel laut platschend ins Wasser. Der Wasserspiegel stieg immer weiter, und Nigel konnte einfach nichts dagegen tun. Weglaufen würde ihm überhaupt nichts nützen, bald würde eh eine riesige Welle kommen, und alles mitreißen, was sich ihr in den Weg stellte. Er war die ganze Zeit stumm gewesen, und machte keinen Laut, aber jetzt fing er an zu schreien. Wenn jemand ihn finden will, dann ist es gut, auf sich aufmerksam zu machen. BONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONG

Der Regen würde wahrscheinlich erst in ein paar Stunden aufhören, dann wäre der Lehrsaal schon hundertmal überschwemmt. Um dem schulterhohem Wasser zu entkommen, stieg Nigel auf das umgekippte Regal. Es schwamm eigentlich relativ gut, aber mit Nigel darauf würde es nicht mehr lange über Wasser bleiben. Dann kroch ihr etwas die Beine hoch, und es war keine gefährliche Kreatur oder ähnliches, es war noch viel schlimmer, es war die Angst. BONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONG

Ich rannte immer noch den Stollen entlang. Eine Treppe runter, und noch eine. Da, die Abzweigung zum Lehrsaal. Dies war der Vorteil vom zivilisierten Teil der Finsterberge, überall standen Schilder und Wegweiser herum. Viele wurden zwar von Stollentrollen verdreht, aber trotzdem fand ich den Weg auf Anhieb. BONGBONGBONGBONGBONGBONGBONGBONG

Ich hatte den Eindruck, dass der Regen sich mit jedem Tropfen noch verstärkte, aber diese Befürchtung hat man bei Finsterberggewittern immer. Bald müsste ich da sein, ich konnte schon den Raum für Preise und Diplome sehen. Plötzlich drang ein rauschendes Geräusch an meine Ohren. Wie in Zeitlupe drehte ich mich um, und erblickte eine Wand aus Regenwasser, eine Zusammenkunft von Milliarden von Regentropfen, ein feuchtes Inferno; und es donnerte direkt auf mich zu. Unfähig, auch nur einen Muskel zu rühren stand ich da, und blickte auf die Wassermassen. Ich war verloren, da konnte ich nichts mehr unternehmen. Im nächsten Moment riss mich das Wasser mit. Auf einmal war alles still. Die lärmenden Wellen, die riesigen Regentropfen, alles war verstummt. Unter Wasser hört man nie viel, aber so wenig habe ich in meinem Leben noch nie gehört. Und da war Nigel. Ja, ich war im Lehrsaal angekommen. Nigel hockte auf einem der vielen umgekippten Bücherregale, und ihm war die Angst auf das Gesicht geschrieben. Doch als er mich erblickte, vermischte sie sich mit erstaunen. Er rief nur ein verdutztes „Sushi?“, und schon wurde auch er von der Flut verschlungen. Ich versuchte etwas langsamer zu werden, damit ich mit Nigel auf eine Höhe komme, aber es klappte nicht. Ich tauchte unkontrollierbar in diesem Wasserpfropfen. Erst da merkte ich wie hoffnungslos unsere Lage war. Wenn wir nicht im Wasser ertrinken würden, dann klatschen wir aus mehreren Kilometern Höhe auf den Boden. Da hilft auch kein Nachtschulwissen mehr. Auf einmal dachte ich an mein Gespräch mit Bimmel, dass gar nicht mal so Sinnlos war, wie ich jetzt feststellte. Wir unterhielten uns nämlich darüber, dass man, wenn man in großer Gefahr ist, alles schaffen kann, was man will. Ich hatte wieder Hoffnung! Und mit der Hoffnung kam anscheinend auch da Glück. Als ich mich mit der einen Hand an Nigel, und der anderen an einer Unebenheit der Stollenwand festhielt, fiel mir ein unscheinbares Schild ins Auge. Kammer der Unausgereiften Patente Und die Unebenheit in der Stollenwand war ein Türgriff. Schnell öffnete ich ich die Kammer, und schob Nigel hinein. Ich tauchte hinterher, und suchte die Sauerstoffflaschen, die, wie ich wusste immer hier lagen. Ich fand sie, zum Glück. Lange hätte ich nicht mehr die Luft anhalten können. Auch Nigel hatte ich eine gegeben, ich wollte schon wieder raus schwimmen, als er mich am Arm festhielt. Er hielt mir einen Gürtel unter die Nase, und blickte mich erwartungsvoll an. Ich verstand nicht, es war der Vibrationsgürtel von Nachtigaller. Man kann sich damit durch die Wände vibrieren, aber wie sollte er uns im Wasser helfen? Hat er eine zweite geheime Funktion? Nigel verdrehte die Augen wegen so viel Begriffsstutzigkeit. Schnell band er den Gürtel um uns beide herum, und drückte den Startknopf. Die Idee war einfach genial, warum war ich da nicht selber drauf gekommen? Das Gefühl, dass man hat, wenn man sich durch eine Wand vibriert, ist unbeschreiblich. Ich hatte keine Ahnung, ob wir uns schnell bewegten, oder uns überhaupt von der Stelle rührten, wo unten und wo oben war, ich hatte jedes Zeitgefühl verloren. Alles was ich weiß, ist, dass wir im Stollen der Bücherburg herauskamen, denn ein großes Gebäude stand direkt vor uns, und es roch unvermeidlich nach Büchern. Das war der sicherste Ort in den gesamten Finsterbergen, nicht zuletzt, weil die Bücherburg Nässe nicht besonders verträgt. Drinnen erwartete uns Hans von Käse, Kuli und Hildy. „Da seid ihr ja!“ Hans schien sehr erleichtert „Wir dachten, die Wellen haben euch mitgerissen!“ Kuli kochte eine Kanne Kakao, und stellte einen Teller Kekse auf den Tisch. Hier war ich sicher.